Politisches Tagebuch Seriennr 00082
Das Frühstück. Samstag, der 3.3.2012. Hobby gepflegt. Politik im vorbeigehen gezapt. Nichts weltbewegendes dieser tage zu entdecken. Selbst der Rücktritt des deutschen Präsidenten erhitzt das gemüt kaum. Es ging um hobbys, konkret: Frühstücken. Ein jeder hat die seinen, etabliert mit zeit des lebens. Was darauf anzeigt, es eines derart ist, wie es lebenserhaltender keines geben mag. Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des tages. Weil es die erste ist, egal zu welcher uhrzeit eingenommen. Erinnerungen kommen auf. Eine alte Tante sagte - auf die steckenpferderei bezogen - einmal: "Du brauchst ein Hobby", und tat so als man noch nur das eine hatte. Dies konnte man sich leisten, als Jugendlicher und da das damals entdeckte erst später zum beruf werden würde. Wie recht sie hatte. Heute geht all das wieder, ganz langsam. Ein Hobby der besonderen art, wieviele es teilen mögen sei unbekannt, eingeladen dazu sei unabhängig. Politisch betrachtet, trachtend zu gleichem anteil, und beides muß man zwingend als deutscher Paßinhaber, war jene alte Tante bis in ihre hohen tage hinein vermutlich CDU Wählerin. Ob sie zu lebzeiten noch zur besinnung kam und die Linkspartei wählte kann weder mit bestimmtheit verneint werden, noch die Wahrscheinlichkeit des doch ausgeschlossen werden. Möglich wäre beides, wenn man sie kannte. War es schliesslich in den letzten dreizehn jahren zuvorderst die Partei, die einem jedem auf (deutschen) erden die reine tätigkeit des früh verspachtelns auf diverse arten vermiesen wollte. Erstens prinzipiell überhaupt. Zweitens durch synthetisierung konventioneller (was die eigentliche Bioanbauweise bezeichnen sollte) landwirtschaftserzeugnisse, Vergiftung inklusive, und wenn all das nicht langt, durch von der Fuhrrattante verordneten intravenös zwangsübergeber. Es ist ihr mißlungen. Heute geht all das wieder so einigermaßen und der jahrzehntealte Ratschlag aus dem munde einer Tante wird wahrhaft sehr wertvoll. Sie hatte recht, es brauchte ein hobby, das neben beruf, gezwungenermassenem einstieg in politik mangels dort ansässiger Talente, antizyklisch den willen der dennoch dort eingefallenen karikieren helfen könnte. Wie recht sie nur hatte, das alte Tantchen. Traurig, fast tragisch, ich sie nicht mehr einladen konnte, was ihrem Ratschlag entwachsen, nachdem ihm folge geleistet habend. Sie verstarb vergangenen herbst. Politisch besteht Zusammenhang.
bnw - 2012/07/23 10:15 - last edited: 2012/07/17 20:51
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