Reviva Lagerung
Wiedervereinte Gewalt. Zwanzig Jahre später erinnern sich Deutsche nur noch auf sparflamme an die als pogrome bezeichneten übergriffe, auf Ausländer wie man sie nennt im Diesland, die selbstverfreilich schuld daran waren, es kurz nach der wende Ost- und Westdeutschen insgesamt schlechter ging. Andere nun wieder, erinnern sich gut und gerne an die ereignisse des august 1992, als in Rostock-Lichtenhagen, am 22. abends, vor allem Vietnamesen wie zu guter alter Naziterrorzeit in brand gesetzt wurden. Natürlich nachzuvollziehen, schwer zu begreifen nämlich, was vietnamesische Flüchtlinge in den frühen neunziger jahren bewogen haben soll ausgerechnet nach Deutschland zu fliehen und Erich Honecker war ausserdem schon weg. Der Krieg der Amerikaner gegen ihr heimatland war lange Geschichte, und die hatten - wie man heute kaum noch weiss - bekanntlich verloren. Oder war das der eigentliche Anlaß?
Der Mob jedenfalls, stand parat wie anno '33. Und so schuf er fakten zur anheizung verbriefter abschaffung des grundrechts auf asyl oder leben, somit das erste gesamtbundesrepublikanische solche das infolge wiederbelebten terrors abgeschafft wurde. Mit Vorsatz! Und auch das ist logisch, Grundrechte deutschen verfassungsrechts haben doch wohl nur für ordentliche Arier zu gelten, die hierzulande gar nicht erst verfolgt werden können, wir sind immerhin eine freiheitlich demokratisch gewählte Terrorkratur; und falls doch einmal Ausländer davon zur ausnahme gehören, dann höchstens nur schwarze Afghanen.
Waren also wie die Hintermänner. Wenn 2011 Morde, die der NSU zugeschrieben werden, Land und Bürger schockieren, ein Jahr später das Jubiläum des auftaktes gründlichen spannungsfalls der Fokus auf genau eben diesen gerichtet werden sollte, was tun, ab wo?! Idioten sind faktisch genug auf der matten der scheiben die haben man tat, die gab es hüben auf drüben, an Rüben et al. Nur dass sie nicht vorher auffielen, das könnte daran gelegen haben, die meisten entsprechend spät geboren wieder waren, und vor den Russen hatte man mehr Angst als dem Klassenfeind lieb sein konnte, zumindest was den ostteil damals noch betraf. Im westen - dies sei anzuerkennen - waren "Ausländer raus!"-Rufe lange etabliert, gehörten teilweise zum guten Ton in jedem ghetto.
Der Volksaufstand. An dem punkt setzt die strategie der NPD an. Für die sind die Ereignisse anfang der neunziger kaum was besonderes, sondern der logisch konsequente sogenannte Volksaufstand. Wie es rumort hat, seitdem, ist sicherlich so gar nah dran und im Ursache-Wirkungszusammenhang geistig-moraliner animation späterer - neuer - vorkriegszeit angesiedelt. Makel dabei, die sämtlichen Antifademos contra rechter gewalt im spezifischen, haben sie selten bis gar nicht organisiert, was cleverer gewesen wäre, doch darüber ist nichts bekannt. Auffällig bei fehlerbehebung ist und bleibt ohnehin, es hat alles zusammen nichts daran ändern können der zweite Weltkrieg formalrechtlich bis auf den heutigen tage selbst gar kein ende kennt, immer noch dauert und auch das alles wie in einem. Denn jetzt mal nee, mal ganz in ehrlich, alleine schon wegen GG 115h, da muss der mal irgendwann echt beendet werden, konformistisch entsprechend, halt nur: Von Wem?
Im gedenken an die privatisierung der grundrechte ergeht Anzeige gegen sämtliche Anstifter von damals, von immer denselben und alle die dabei mitgemacht hatten. Populistische Machart, Angriffslust gerade im kommen, erlebte man allerschwerste renaissance, zur sache gehen würde es später, noch fehlte aller feuer anfang. Und wie wahr das war. Molotow durchgeknallte Manöverübungen des deutschen Feindes war Rostock nur ein Anbeginn und Stachel der aufrief zu mehr. Im Inland. Es ist ableitend daher und in der tat, unerträglich, unfaßbar im quadrat, die einerseits Täter waren - egal ob tat kraft oder auftrags zu Volkes vertretung - jetzt und hier das gedenken okkupieren, so als ob der Headcount zu gering gewesen sei. Jammern halt hilft nichts, hätte man doch nur etwas abwarten können, der Verteidigungsfall war ja noch hin, wozu also die Eile?!
Der gemeine Standpunkt politischer grundhaltung ist simpelst jetzt der. Wer auto gezündete brandsätze schmeisst, egal ob auf Aus-, In- oder andersfarbige länder, ist alles mögliche nur kein Extremist. Er hat mit politik nichts am hut, auch nicht gesinnung, seine Biegung zeugt einzig und alleine davon besonders auffällig an dumm zu sein, verstehen tut sowieso gar keinem thema gut und von Politik - wo dabei - gleichsam überhaupt. Der einzige Fall brennfutter geschmissen der legal: Schriftlich. Nur das muss können, wer. Und auch so mancher Akteur des aufgestachels verdächtigt, tat daran schwer.
Rechts, links und extremismus einzuordnen, in einem parlament das unter besatzung geschafft sich in der richtung kein stück mehr auskennt, macht höchstens Sadomasochisten spass, für aufgehende Volksstammesaufruhr ist es egal wer wo exakt weswegen steht. Soll gehen da gegen die oben. Und eines fernen tages tun sie fallen, wie reifes Obst, gejagt von ihren Bäumen.
Atommacht Iran. Sie muß hingenommen werden. Jawohl, so ist das richtig!
Source/Quelle: die tageszeitung, 17 August 2012.
Der Mob jedenfalls, stand parat wie anno '33. Und so schuf er fakten zur anheizung verbriefter abschaffung des grundrechts auf asyl oder leben, somit das erste gesamtbundesrepublikanische solche das infolge wiederbelebten terrors abgeschafft wurde. Mit Vorsatz! Und auch das ist logisch, Grundrechte deutschen verfassungsrechts haben doch wohl nur für ordentliche Arier zu gelten, die hierzulande gar nicht erst verfolgt werden können, wir sind immerhin eine freiheitlich demokratisch gewählte Terrorkratur; und falls doch einmal Ausländer davon zur ausnahme gehören, dann höchstens nur schwarze Afghanen.
Waren also wie die Hintermänner. Wenn 2011 Morde, die der NSU zugeschrieben werden, Land und Bürger schockieren, ein Jahr später das Jubiläum des auftaktes gründlichen spannungsfalls der Fokus auf genau eben diesen gerichtet werden sollte, was tun, ab wo?! Idioten sind faktisch genug auf der matten der scheiben die haben man tat, die gab es hüben auf drüben, an Rüben et al. Nur dass sie nicht vorher auffielen, das könnte daran gelegen haben, die meisten entsprechend spät geboren wieder waren, und vor den Russen hatte man mehr Angst als dem Klassenfeind lieb sein konnte, zumindest was den ostteil damals noch betraf. Im westen - dies sei anzuerkennen - waren "Ausländer raus!"-Rufe lange etabliert, gehörten teilweise zum guten Ton in jedem ghetto.
Der Volksaufstand. An dem punkt setzt die strategie der NPD an. Für die sind die Ereignisse anfang der neunziger kaum was besonderes, sondern der logisch konsequente sogenannte Volksaufstand. Wie es rumort hat, seitdem, ist sicherlich so gar nah dran und im Ursache-Wirkungszusammenhang geistig-moraliner animation späterer - neuer - vorkriegszeit angesiedelt. Makel dabei, die sämtlichen Antifademos contra rechter gewalt im spezifischen, haben sie selten bis gar nicht organisiert, was cleverer gewesen wäre, doch darüber ist nichts bekannt. Auffällig bei fehlerbehebung ist und bleibt ohnehin, es hat alles zusammen nichts daran ändern können der zweite Weltkrieg formalrechtlich bis auf den heutigen tage selbst gar kein ende kennt, immer noch dauert und auch das alles wie in einem. Denn jetzt mal nee, mal ganz in ehrlich, alleine schon wegen GG 115h, da muss der mal irgendwann echt beendet werden, konformistisch entsprechend, halt nur: Von Wem?
Im gedenken an die privatisierung der grundrechte ergeht Anzeige gegen sämtliche Anstifter von damals, von immer denselben und alle die dabei mitgemacht hatten. Populistische Machart, Angriffslust gerade im kommen, erlebte man allerschwerste renaissance, zur sache gehen würde es später, noch fehlte aller feuer anfang. Und wie wahr das war. Molotow durchgeknallte Manöverübungen des deutschen Feindes war Rostock nur ein Anbeginn und Stachel der aufrief zu mehr. Im Inland. Es ist ableitend daher und in der tat, unerträglich, unfaßbar im quadrat, die einerseits Täter waren - egal ob tat kraft oder auftrags zu Volkes vertretung - jetzt und hier das gedenken okkupieren, so als ob der Headcount zu gering gewesen sei. Jammern halt hilft nichts, hätte man doch nur etwas abwarten können, der Verteidigungsfall war ja noch hin, wozu also die Eile?!
Der gemeine Standpunkt politischer grundhaltung ist simpelst jetzt der. Wer auto gezündete brandsätze schmeisst, egal ob auf Aus-, In- oder andersfarbige länder, ist alles mögliche nur kein Extremist. Er hat mit politik nichts am hut, auch nicht gesinnung, seine Biegung zeugt einzig und alleine davon besonders auffällig an dumm zu sein, verstehen tut sowieso gar keinem thema gut und von Politik - wo dabei - gleichsam überhaupt. Der einzige Fall brennfutter geschmissen der legal: Schriftlich. Nur das muss können, wer. Und auch so mancher Akteur des aufgestachels verdächtigt, tat daran schwer.
Rechts, links und extremismus einzuordnen, in einem parlament das unter besatzung geschafft sich in der richtung kein stück mehr auskennt, macht höchstens Sadomasochisten spass, für aufgehende Volksstammesaufruhr ist es egal wer wo exakt weswegen steht. Soll gehen da gegen die oben. Und eines fernen tages tun sie fallen, wie reifes Obst, gejagt von ihren Bäumen.
Atommacht Iran. Sie muß hingenommen werden. Jawohl, so ist das richtig!
Source/Quelle: die tageszeitung, 17 August 2012.
bnw - 2012/09/15 11:06 - last edited: 2012/09/11 14:55
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