Mittwoch, 29. Juni 2011

Digital

Digital - (das); Adjektiv, manchmal, ansonsten ein geschichtliches Substantiv; geschichtsträchtig ausserdem ohne Ende.

Das Digi-Tal, so geschrieben in antiker Schreibweise, an die sich die meisten von uns nur mühevoll erinnern werden, hat zu aller Zeit noch, und diesbzgl ist das Universum ausschweifend bis zum ergiebigsten wie es Haupt- und Nebensätze nicht verschachtelter produzieren könnte, die Menschen hochtrabend beschäftigt. Überlieferter Sinn und Zweck der dahinterstehenden Landschaft und die so bezeichnet wird, war seit Anbeginn seiner Entdeckung die massenweise Verarbeitung von Zahlen, Nummern und Ziffern. Der angelsächsische Begriff für Ziffer, digit, verdeutlicht letztendlich die Herkunft jenes Tals, das der Sage nach einem restlos verrückt gewordenen Medizinmann für seine Studien diente, der mit Unterstützung bewusstseinserweiternder Drogen so lange Zahlen in den Sand schrieb, bis dass er endgültig übergeschnappt war. Nichtsdestotrotz hält sich bis heute die Überzeugung, die Arbeiten des Mannes Vorläufer für die Entdeckung der Zahl Pi gewesen seien, Beweise dafür existieren hingegen nicht. Mit den Epochen, und des daraus resultierenden Fortschritts im technischen Sinne, wandelte sich der Zweck der umliegenden Ortschaften hin zu Verwaltung oder Verarbeitung vollständiger Informationen. Wann immer Informationen unvollständig waren haperte es zu Beginn, denn zusätzlich zeigte sich die Beschränktheit menschlicher Rechnung als fehlerhaften Rechnungen Vorschub leistend. Frühzeitige Versuche dahingehend Information mit Mitteln künstlicher Intelligenz zu erzeugen, die es bis dato in diesen Gefilden noch nicht gab, solche zu gewinnen oder existente anzureichern, blieben zunächst in den Kinderschuhen stecken. Überhaupt musste man feststellen, sich Kinderschuhe an und für sich wenig eigneten jenes Tal zu durchschreiten. Es war rauh und ungzugänglich und dies sollte es noch für Generationen bleiben. Mitunter war nicht mal bekannt wo genau es lokalisiert ist, brauchbare Landkarten waren selten vorhanden, na ja, und das blöde daran ist ohnehin, daß erst nach der Entdeckung des Digitals jenes die Produktion von Landkarten aller Art revolutionieren sollte. Und so war es durchaus logisch, daß erst als man erkannte, wie sehr die Qualität einer jeden Information in direkter Abhängigkeit zu ihrem Erzeuger steht, man schlauer wurde und erste ernsthaft nennenswerte Erfolge in der Disziplin der Rechenschieberei verzeichnete. Es dauerte insgesamt viele Generationen ehe man Verfahren entdeckte, die einigermassen hilfreich waren, bzw mit denen sich Informationen mittels Zahlen zuverlässig codieren liessen. Uneinheitliche Alphabete und Ziffernsysteme erschwerten jegliche Bemühung interkulturellen Zahlenaustausch zu betreiben, nicht selten waren Kriege die Folge jener Mißverständnisse, die noch sehr lange die Mehrzahl der Versuche prägten. Erschwerend hinzu gesellte sich die Dummheit dabei, und dass gar nicht jeder des Alphabetes mächtig war, von Zahlen dennoch glaubte zu verstehen was vonnöten beides zu beherrschen, aber man sprach von all den Kriegen; woran übrigens nicht mal die einsetzende Kunst des elektronischen Rechnens was ändern konnte, für weilen beileibe. Andere Kulturen hatten andere Mechanismen die letztlich mit dem Begriff Alphabet nichts mehr zu tun hatten, oder zumindest wesentlich weniger als gemeinhin angenommen. Was die Wissenschaft des - wenn man so will - elektronischen Verarbeitens von Zahlen absolut an ihre Grenzen stossen liess, in jeder Beziehung. Würde man sie erst einmal überwunden haben, wer weiss welche Schallmauer durchbrochen, was damit zu öffnen ginge, unvorstellbar für die meisten. Nur ehe es so weit war, es hatte noch eine jede Zivilisation ganz andere Probleme auf ihrem Weg dahin. Und selbst wenn richtig ist, daß die schärfsten all dieser Probleme irgendwie ja dann doch wieder mit den Zahlen zu tun hatten, so schizophren und zugleich einleuchtend einem das erscheinen muß. Lösungen die weiterführen sollten gab es bestenfalls vielleicht, wenige nur waren sich sicher diesbzgl. Na aber wie eben schon gesagt, an dem Punkt der Geschichte sollte noch jedesmal die Zivilisation in Wahrheit erst beginnen.

Es war ein Kreuz und Kreis zugleich, und ehe man das Digital durchschritten hatte, da hatte man zu tun, zu kämpfen hatte man und ach so viele male die man sich verlaufen hatte. Unterwegs gab es Flüsse allerlei Art, oftmals die Rettung für jene die sich verlaufen hatten. Hauptsächlich kamen Kontrollflüsse vor, die so genannt wurden, weil an ihren Ufern kontrolliert werden konnte, ob man den einen oder sonst einen anderen Weg weiter schreitet. Alsbald ergaben sich trotz aller Mühen, vielleicht gerade deshalb, Muster zu erkennen, was Klassifizierung solcher Flüsse möglich machte. Nicht wenige basierten zu grossen Anteilen auf dem eben geschilderten Entscheidungsbaum am Strand. Und so war es oftmals das immergleiche Problem mit der Digitaltechnik. Der Nutzen, er war so vielen klar, leider auch denen die selber keinerlei Nutzen zum Gesamten beitrugen, egal zu welcher Zeit und die Computer (eine Bezeichnung die nach industriellen Revolutionen einsetzte) wie alles sonst nur dafür einsetzen wollten, ihrer grenzenlosen Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. Sie verstanden nichts von der Sache, dumme solche dann für sie. Logischerweise hatten solch Vögel zeitweise dennoch einen grossen Einfluß, ja gar Erfolg in ihrem Bestreben, und sei es teils teils. Was eigentlich anzustellen ginge, im Sinne dessen was zu erschaffen sei, nun ja, auch dies war wie so häufig ein Nutzen der zwar sicher kaum zu übersehen war, doch nie verwirklicht werden konnte und so lange die Verhältnisse waren wie sie manchmal halt sind. Reihenweise gab es in jeder Anfangszeit des Computerisierens (ja ja, und lacht verschmitzt, wie soll man sonst es nennen) Personen, denen es ausschliesslich gelang Probleme zu lösen, ja die doch gar nicht existieren würden, wenn es sie gar nicht gäbe, die Computer samt ihrer Digitaltechnik. Nicht allen die damit zu tun hatten erging es so, trotzdem waren es stets genug, daß sich noch lange, noch sehr sehr lange, das Gerücht hielt, es vermutlich grundsätzlich so sei. Sage nämlich einer, daß nur weil Menschen jetzt rechnen könnten, technologisch beholfen wie mit Prothese, sie deshalb rational würden; so weit war man bei weitem nicht, denn wie käme es auch und wenn dem Gehirn zu seiner besseren Funktion ja offenbar erst eine Art Rollstuhl untergeschoben werden musste. Anschieben geht ja mit solch Geräte auch nur, wem nutzet Arme.

Zwischendrin gab es Bestrebungen angepasster Schreibweisen. Wie zum Beispiel Digit-Aal, was den Aal der die Ziffern suhlte symbolisieren sollte, doch setzte sich diese Form des Wortes nicht durch, zumal Zahlen per se nicht schmutzig sind, sondern erst ab Verdiensten, die im Zuge des kapitalistischen Zeitalters Realität wurden; was viele tausend Jahre dauerte und ehe dieses befürchten liess es würde bald gar keine Zahlen mehr geben. Überhaupt hat die Profession der Fischerei, des Angelns im allgemeinen, nur sehr bedingt Gemeinsamkeiten mit der Kunst des Rechnens. Fangnetze fassen in der Regel wesentlich weniger als moderne Digitaltechnik beherrschen muß. Und von Computern, die den Angler bei seiner Tätigkeit unterstützen, war überdies zu jener Zeit noch gar nicht absehbar zu reden. So gab es die gelegentlich verwendete Schreibweise des "Digittal", ein anderes Beispiel von Versuchen die korrekte Sequenz der Buchstaben zu ändern, aus Kosten- und Effizienzgründen wurde das doppelte allerdings schnell wieder auf ein T zusammengeschmolzen. Selbst der nachmittelalterliche Versuch zu Reetablierung vergangener Gepflogenheiten, was Typsetzung anging, scheiterte. Die Variante "Digitahl" wurde alsbald wie alle anderen zu den Akten gelegt, und so blieb es dabei getreu Duden "digital" zu schreiben.

Im übrigen, da bereits die Sprache davon war, muß man den Terminus der Rechenkunst explizit erörtert. Er hat nichts mit der Kunst des Rächens zu tun, was Unverbesserliche fälschlicherweise annahmen und sich so wünschten, die statistisch belegt so oder so keinen Versuch ausgelassen hätten, ihr eigenes Zahlenverständnis zum einzig gültigen zu erheben. Eher zutreffend ist da wohl noch die Metapher des Rechen der dem Zusammenkehren von Nachkommastellen dient, was umgehend verdeutlicht warum elektronische Rechner so schwer zu konstruieren sind. Wer macht schon gerne endlos lange Dreck weg und der uU nur deshalb für Aufwand sorgt, weil andere sich in Grössenordnungen verkalkuliert haben. Rache als solche hat mit digitalem Rechnen wenig gemein, wobei, vonnöten, besser unvervmeidbar, war sie dennoch für viele Zivilisationen, spätestens an dem Punkt ihres Wirkens an dem sie ins Stocken gerieten weil die welche sie träfe sie weiter aufhielten. Vieles, ach so vieles, gäbe es zu berichten, vom Digital, und von all den Legenden die um es kreisen. Von denen aus anderen Galaxien, aus unseren eigenen, und manche davon, sie würden in Staunen versetzen. Auch dafür war es geschaffen worden, doch wie es halt ist, Zeit sie zu erzählen, so weit ist man hier noch nicht. Vieles, ja ach so vieles, würde noch geschrieben werden müssen, als Vorraussetzung. Manches aber hingegen verbleibt im Verborgenen, im Reich der Mystik wenn man so will. Weil auch tragisches umgibt die Legende, ja weil im Digi Tal da verirrte sich noch mancher der unvorsichtig an seine Erkundung ging. Überlieferungen erzählen glaubhaft von Geschichten über Leute die nicht mehr zurück kamen und seitdem verschollen sind, nie wieder gesichtet und wie verschluckt. Ja, so was gibt es, wenn man so will! Obschon, und wenn man dann mal ehrlich ist, ganz nebenbei, dann streng genommen einzig virtuell. Und wenn dann so, sogar auf Knopfdruck.

Mit Kiste an.

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