Satans Rache
Der nahe Osten der Literaten.
In einem Interview mit einem türkischen Schriftsteller kamen ein paar Gesichtspunkte vor, auf die es lohnt in üblich satirischer Art einzugehen. Weiterhin fehlt es an Vermittlung orientalischer Kultur, in Bezug auf geistige Unterschiede, die den Dialog der Kulturen erschweren. Menschen kann am Gegenteil nicht gelegen sein, ein Aufeinanderprallen der Kulturen beschädigt sie alle, Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen gleichermassen für die Verständigung von Vorteil sein und wer weiss hierzulande schon wirklich, wie die Situationen östlich der Oder-Neisse-Linie gewachsen sind.
Im Ölfaß der Welt soll man angeblich im Mittelalter verharren, so als ob Ein-Euro-Jobs zum Massakrieren der westlichen Bevölkerung die bessere Wahl wären. Zumal die Zeitrechnung im muslimischen Kalender eine andere ist, und so sind die Jahreszahlen dementsprechend sie sich zu Propagandazwecken westlicher Zecken gerne einsetzen lassen. Böse Falle, aber wie dem auch sei, Inhalt des Interviews ist mehr oder weniger ohnehin ein anderer, Herr Gürsel wird im weitesten Sinne dazu befragt, wie er zu Zensur steht, die man so gut wie allen Staaten im nahen Osten nachsagt, ausser natürlich "Israel" - *röchel*. Gürsel wurde beschimpft für einen Roman über den Propheten Mohammed, der im Prinzip weniger streitbar ist als es diejenigen zugeben werden, die sein Wirken für Totalitarismus mißbrauchen wollen. Letztlich das Hauptproblem unserer Tage und einer jeglichen Religion. Fremdbestimmung des anderen, egal ob einer Person oder abstrakt dessen das für uns eben "anders" ist, unter dem Deckmantel des einzig wahren Glaubens sorgt in allen Teilen der Welt für die Pervertierung aller Deckungsgleichheit, die in Wahrheit grosse und kleine Religionen eint, oder dies sollte. Ein Punkt an dem Unverständnis, gar Intoleranz, mithin stets auf's neue heraufbeschworen wird ist der des Glaubensbekenntnis, einer der die Arroganz westlicher Kulturvertreter entlarvt wie kein zweiter. Dazu findet Herr Gürsel:
Das Thema Religion, des Heiligen, ist immer ein rutschiges Terrain.
Er muss recht haben, es könnte an den zu vielen Scheinheiligen liegen. Gültig für alle Regionen der Welt und natürlich haben die Völker des Orients die ihren Probleme mit den sogenannt Herrschenden. Sehr schnell kommt der Interviewer auf die Geschichte mit dem Buch "Die satanischen Verse" zu sprechen, eines der lustigsten der neuen Zeit. Gürsel sieht das weniger so, denn bezogen auf Rushdie bemerkt er:
Sein Tonfall ist teilweise höhnisch.
Muß man zur Kenntnis nehmen, jeder liest Bücher mit eigenen Augen, kommt zu anderen Schlüssen und Geschmäcker sind meistens sehr verschieden. Als solcher fällt ein, man das buch wohl kaum im deutschen Kontext sehen darf. Geistige Arten der Beschränkung vor lauter Bäumen - das muss und sollte man Rushdie zugestehen - sind mitnichten sein Auftrag im Sachgebiet. Das Land hat den nur am Rande bei Herrn Jauch im Stern-TV gejuckt, von der Handlung her gesehen war der Auftritt eher reiner Zufall. Zuletzt konnte man in verwandten Publikationen lesen er seit einigen Jahren zu einem normalen Leben zurückkehren konnte, ohne Gefahr von mißbräuchlicher Verwendung des Islam ausgehend.
Dass Leute wie Gürsel, Rushdie und viele andere grossen Gefahren ausgesetzt bleiben, daß sie gefährlich leben, das liegt - wie bei so vielen - in seinen Augen an den selben Kreisen von Leuten, Menschen - meistens! - oder anderen. Siehe daher also.
Ausgerechnet Recep Tayyip Erdogan, dessen Ministerium mich ins Gefängnis bringen wollte, spielt sich zum Verteidiger der Gedankenfreiheit auf? Das ist lustig.
Spiegel für Berlin. Humor ist wenn man drüber lacht, was dort oder sonstwo fleucht und kreucht.
Denn ein Schriftsteller lebt nicht in einem Land oder einer Stadt, sondern in einer Sprache.
Nur das dort denen verklickern, wenn das so leicht wär, zur letzten schnallte - Nun ja!
Abstecher zur Jugend von gestern.
Als ich 20 war, wollte ich in der Türkei eine Revolution anzetteln.
Wie mickrig. Andere Länder haben ein Recht daran teilzuhaben. Manche waren Mitte Zwanzig und planten die Weltrevolution. Wenn schon denn schon. Keine halbe Sachen machen, sonst lässt das Leben scheitern. Auf die Bestelliste muss der aber trotzdem mal. Scheint vom rechten Schlag zu sein und wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Source[s]/Quelle[n]:
http://www.taz.de/Schriftsteller-Nedim-Guersel-ueber-Religion/!92096/
In einem Interview mit einem türkischen Schriftsteller kamen ein paar Gesichtspunkte vor, auf die es lohnt in üblich satirischer Art einzugehen. Weiterhin fehlt es an Vermittlung orientalischer Kultur, in Bezug auf geistige Unterschiede, die den Dialog der Kulturen erschweren. Menschen kann am Gegenteil nicht gelegen sein, ein Aufeinanderprallen der Kulturen beschädigt sie alle, Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen gleichermassen für die Verständigung von Vorteil sein und wer weiss hierzulande schon wirklich, wie die Situationen östlich der Oder-Neisse-Linie gewachsen sind.
Im Ölfaß der Welt soll man angeblich im Mittelalter verharren, so als ob Ein-Euro-Jobs zum Massakrieren der westlichen Bevölkerung die bessere Wahl wären. Zumal die Zeitrechnung im muslimischen Kalender eine andere ist, und so sind die Jahreszahlen dementsprechend sie sich zu Propagandazwecken westlicher Zecken gerne einsetzen lassen. Böse Falle, aber wie dem auch sei, Inhalt des Interviews ist mehr oder weniger ohnehin ein anderer, Herr Gürsel wird im weitesten Sinne dazu befragt, wie er zu Zensur steht, die man so gut wie allen Staaten im nahen Osten nachsagt, ausser natürlich "Israel" - *röchel*. Gürsel wurde beschimpft für einen Roman über den Propheten Mohammed, der im Prinzip weniger streitbar ist als es diejenigen zugeben werden, die sein Wirken für Totalitarismus mißbrauchen wollen. Letztlich das Hauptproblem unserer Tage und einer jeglichen Religion. Fremdbestimmung des anderen, egal ob einer Person oder abstrakt dessen das für uns eben "anders" ist, unter dem Deckmantel des einzig wahren Glaubens sorgt in allen Teilen der Welt für die Pervertierung aller Deckungsgleichheit, die in Wahrheit grosse und kleine Religionen eint, oder dies sollte. Ein Punkt an dem Unverständnis, gar Intoleranz, mithin stets auf's neue heraufbeschworen wird ist der des Glaubensbekenntnis, einer der die Arroganz westlicher Kulturvertreter entlarvt wie kein zweiter. Dazu findet Herr Gürsel:
Das Thema Religion, des Heiligen, ist immer ein rutschiges Terrain.
Er muss recht haben, es könnte an den zu vielen Scheinheiligen liegen. Gültig für alle Regionen der Welt und natürlich haben die Völker des Orients die ihren Probleme mit den sogenannt Herrschenden. Sehr schnell kommt der Interviewer auf die Geschichte mit dem Buch "Die satanischen Verse" zu sprechen, eines der lustigsten der neuen Zeit. Gürsel sieht das weniger so, denn bezogen auf Rushdie bemerkt er:
Sein Tonfall ist teilweise höhnisch.
Muß man zur Kenntnis nehmen, jeder liest Bücher mit eigenen Augen, kommt zu anderen Schlüssen und Geschmäcker sind meistens sehr verschieden. Als solcher fällt ein, man das buch wohl kaum im deutschen Kontext sehen darf. Geistige Arten der Beschränkung vor lauter Bäumen - das muss und sollte man Rushdie zugestehen - sind mitnichten sein Auftrag im Sachgebiet. Das Land hat den nur am Rande bei Herrn Jauch im Stern-TV gejuckt, von der Handlung her gesehen war der Auftritt eher reiner Zufall. Zuletzt konnte man in verwandten Publikationen lesen er seit einigen Jahren zu einem normalen Leben zurückkehren konnte, ohne Gefahr von mißbräuchlicher Verwendung des Islam ausgehend.
Dass Leute wie Gürsel, Rushdie und viele andere grossen Gefahren ausgesetzt bleiben, daß sie gefährlich leben, das liegt - wie bei so vielen - in seinen Augen an den selben Kreisen von Leuten, Menschen - meistens! - oder anderen. Siehe daher also.
Ausgerechnet Recep Tayyip Erdogan, dessen Ministerium mich ins Gefängnis bringen wollte, spielt sich zum Verteidiger der Gedankenfreiheit auf? Das ist lustig.
Spiegel für Berlin. Humor ist wenn man drüber lacht, was dort oder sonstwo fleucht und kreucht.
Denn ein Schriftsteller lebt nicht in einem Land oder einer Stadt, sondern in einer Sprache.
Nur das dort denen verklickern, wenn das so leicht wär, zur letzten schnallte - Nun ja!
Abstecher zur Jugend von gestern.
Als ich 20 war, wollte ich in der Türkei eine Revolution anzetteln.
Wie mickrig. Andere Länder haben ein Recht daran teilzuhaben. Manche waren Mitte Zwanzig und planten die Weltrevolution. Wenn schon denn schon. Keine halbe Sachen machen, sonst lässt das Leben scheitern. Auf die Bestelliste muss der aber trotzdem mal. Scheint vom rechten Schlag zu sein und wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Source[s]/Quelle[n]:
http://www.taz.de/Schriftsteller-Nedim-Guersel-ueber-Religion/!92096/
bnw - 2012/10/12 12:05 - last edited: 2012/10/08 12:43
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