Montag, 28. Oktober 2013

Kreuzifix 2013

Relive Kommerzankapfel - englischer Titel: The System Bank's Election Bay.

Einen sehr verehrten Abend, meine schönen Damen - und allerseits guten Herren der Fratze, wir sind hier heuer live erstattet vom Wahlberichtskrater, in den die Demokratie hinab gestürzt war (auch und die deutsche), und seitdem wartet unser Land auf Wiederkehr. Mit Spannung erwartet wurde, für den Superwahlseptember Zweitausenddreizehn, ob die gähnende Langeweile der diesjährigen Wahlpayperviews wenigstens am Wahltag ein Ende habe, egal wie oder welches nun eigentlich genau und ernsthaft erwartet wird auch das nicht!

Es ist Sonntag, wieder mal wählt der Bürger noch immer, und für's erste tut so der in Bayern. Ude gegen Seehopfen, Säufer vor dem Herrn sind sie vermutlich landestraditionsverhaftet beide, dennoch, man vergesse nie und damit die Erinnerung nicht diesmal wieder stirbt: Was da von München her kam, lang lang vor dem FCB.

Ein Thema, des Nichtwahlkampfes, das haften blieb: Die PKW Maut für Ausländer. Sehr gut, ist man geneigt, das trifft die Bayern vor allen anderen, der Bund freut sich über Einnahmen, und gemäss Selbstverständnis das nur beim Fußball aufhört. Wobei der Hinweis gestattet sei, mit Weissbier im Blut sowieso kein Führer bescheinigt werden darf.

Es ist kurz vor um 17:59 Uhr. Wir sind knapp vor der Prognose, was der Wähler wohl in Nordalpenösterreich gesprochen hat, Lederhosen, München und Umgebung.

Da kommt sie. CSU mit 5,6% mehr, 49. 21 für die SPD, Wahlfreie, bei 8,5 wieder drin, 8.5, Grüne das selbe, FDP raus. Jawoll! Raus mit denen! Linksparty und Piraten ausser Wertung. Absolute Mehrheit für Hotte Seehüpfer. Das sieht gut aus als Stimmungstest für die Bundestaktwahl. Eins, zwei, g'suffa! Dicke Schwester legt Meßlatte für giftige Zuchtratte und macht vor wie man sich elegant des lästigen Koalitionspartners entledigt. Die Freiheitlichen sind mittlerweile so sehr als Verschissmusverfechter verschrien (oder enttarnt), daß sie für die Ziele der Union ein lästiger Klotz am Bein sind.

Bei den gelben fällt die allgemeine Absicht einer schier unbegreifbaren Fraktion von Verbrechensverfechtern im Namen der Freiheit vor Einzelhaft schneller auf.

OK! Gut! Keine Spannung für den Abend zu erwarten. Frau Roth ist sofort bei ARD im Viererpack, Kommentare der Bayernelite. Zu Frau Roth: "Sie waren ja schon mal viel besser!" Da schweigt der Kavalier. Die Bayern haben sich von ihrem Stimmrecht freigewählt. Die ARD hat vergessen die FDP auf die anderen draufzurechnen. So wie LP und PP.

Auf dem ZDF. "Beleg der Schwäche der SPD", was mit Schröder zu tun hatte. Fräulein Nahles beschwört die landespolitische Entscheidung. "Bitte bitte liebe Bürger, wählen Sie uns wenigstens für Berlin, wenn schon nie in Bayern." Und jammert weiter: "Wir werden sonst die Arbeit los und müssen für einen Euro jobben gehen."

Recht so. CSU hat wie es ausschaut 100 von 180 Sitzen. In Bayern ist das ja nichts besonderes. Da im Sinne der ein oder anderen zu fälschen wäre Zeitverschwendung, das macht der Wähler von alleine.

Mal sehen wie's nächste Woche ausschaut. Schlimmer kommt's nimmer. Und noch vier Jahre Frau Dümmkel wird am Ende doch zu einem Bundeskanzler aus der CSU führen müssen. Das wäre still und heimlich das Ende der SPD.

Es ist 18:15, die Entscheidung ist gefallen. Der Rest: Statistik.

Schnipsel.

Von den Grünen: "Wir haben es nicht geschafft die absolute Mehrheit der CSU zu verhindern." Oder Kosovo, Afghanistan, Irak und Syrien, Hartz IV und Libyen, Atomarwiederausstieg nach Kernkraftzersetzung allgemeiner Regeln der Physik und so, oder wie so vieles.

Die ARD in Person Herrn Deppendorfs bereitet das Wahlstudio für die nächste Wahl vor. Kümmert sich kaum noch um die Sonderlichkeiten deutschstämmiger Lederstrapsjodler.

Da kommt Seehopser ins Bild. Der Mann macht einen gefassten Eindruck. Die HR (=Hochrasterung) weicht kaum noch ab.

Die Wahl muss im Vorratsdatenspeicher auffindbar gewesen sein. Das spart ohne Frage Steuern. Herr Zeil von der FDP bestätigt das, als leidtragender und Vertreter derjenigen die danach nix mehr zu melden haben. Rösler beschwört Gespenster, macht allerdings kaum den Eindruck, zu wissen, wie man die gesamtdeutsche Wahl noch den eigenen Interessen gemäss umbiegt. Egal wie lang der Haufen an Regierungsbänken geklebt hat. Und jedes Jahr sitzen geblieben ist!

Herr Gabriel soll Frau M erpressen, schlägt der FDP Chef vor. Warum nicht?! Da gibt's sicher jede Menge kompromittierendes. Wenn's einer weiss, dann doch sicher wohl Herr Rösler.

1835. Jetzt tritt Seeholzer ans Mikro. Labert was von wegen Verankerung. Na dass die man nicht auf Grund auflaufen. Als Verantwortlicher: "Damit ist das Jahr 2008 Geschichte." Das ist es seit 2009, dem ersten Januar. Wertet den Wahlausgang als Zustimmung zu seiner Politik. Nicht so schnell mit den jungen Gäulen! Das liegt mehr an der fehlenden Alternativen in Bayern. Nur frei wählen ist doch kein Ausweg! Da bräucht's 'ne Anarchistenpartei.

1838. Christian Ude ist der strahlende Wahlverlierer. Eh der mal die Einleitung fertig gesprochen hat, das kann lange dauern. Eine Minute rum, sie dauert an. Kein Wunder dass der den Verlierer mimen muß. Zwei fast. "Es ist wahr!" Na sagt man ja! Faselt über Stimmen die dazu gewonnen. Wie geht das rechnerisch? Bleibt sein Geheimnis was daran Trendwende ist. Die CSU gewinnt mehr als doppelt so viel dazu wie die SPD.

Moppelchen macht nebenbei noch mal Wahlkampfkrampf für den 22. Und erkennt Rückenwind für Peerlusconi Stonedbrock (was dem fehlt wär mal 'ne Tüte für die Pfeife). Den kann man getrost am Rand des Geschehens überhören, immerhin etwas. Steinbrück machte ja reden von sich, mit stinkendem Finger der an sich korrekt angebracht, weil so denken wir auch über Frau dings, jedoch!

1854. Die Geduld ist vorbei. Ab mit dem Zeug auf den Index.

Grüss Gott.

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