Mittwoch, 7. März 2012

Viewpoints by Danger Us

Ansichten die gefährlich seien.

Politische Standpunkte bergen prinzipiell eine Ungewissheit, neben der Gefahr ihrer beinhalteten Extremwerte. Ganz egal wie sie lauten müssen sie das Urteil vor der Geschichte aushalten. Erschwerend kommt hinzu, daß im Nachhinein und angesichts der praktischen Ergebnisse die auf sie zurückzuführen sein werden. Es ist deshalb einfacher umso extremer sie sind. Je mehr gegen den Mainstream, desto unwahrscheinlicher wird es man je zu ihrer Umsetzung schreiten darf, kann oder will, auch wenn das schlussendlich abhängt von dem System das zur Zeit des Wirkens Deutungshoheit innehat. Darin liegt das verzwickte der Elemente, die Äusserung des eigenen politischen Standpunkts kann uU darin gipfeln, man sich dazu drängen lässt ein politisches Amt zu bekleiden. Genau das ist eventuell aber exakt das was man gerne vermeiden würde, im spezifischen Einklang mit der Meinung die man kundtun so schwer und meidete. Im Amt von Staats- oder Regierungschef kann man im Grunde eigentlich nichts gewinnen, weshalb es klüger ist derlei gar nicht erst anzustreben, selbst wenn es vorkommt Leute danach fragen man doch einmal über die Umsetzung seiner - bekannt extremen - Standpunkte nachdenkt, am besten dazu ausholt; was nebenbei verständlich macht, weshalb ein jeder Diktator der wandelte schlussfaktisch selbst die grösste Marionette seines Wirkens war. Geworden sind solche immer nur die man finden konnte, um zumindest insoweit zu arbeiten, denen die prinzipiell sonst auch nichts leisten, die Arbeit vom Arbeitsplatz fernzuhalten. Was Schizophrenie andeutet und stattdessen bei raus kam, lange diskutiert, egal wie abscheulich und es lohnt nicht mehr ferner zu untersuchen.

Ansichten die gegen das Regime lauten sind nicht deshalb gefährlich weil man sie vertritt oder äussert, sondern weil man so denkt. Anarchismus ist an dem Punkt ein hervorragendes Beispiel, wenn auch nicht das einzige. Dennoch sei er herausgegriffen als eines mit besonderem Modellcharakter und so ergibt sich die Frage warum es zu bestimmten Zeiten so gefährlich sein kann Anhänger dessen zu sein. Wie gesagt, das gilt für Demokratie und Aristokratie gleichermassen, und da die Gefahr für die Einzelperson oder eine Gruppe von Personen stets von der Tyrannei ausgeht, die letztlich gar keinen Standpunkt verbirgt, geschweige ein - politisches - System. Der Tyrann als Abstraktum würde am liebsten kontrollieren was alle denken. Tyrannische Systeme der Neuzeit haben das abschliessend belegt, man gedenke etwa der nordkoreanischen Rotlackfaschismus- und Kim-Dynastie. Verrückterweise brauchte es erst das Zeitalter moderner Technik, um zu Beispielen zu gelangen, die solch perfide Gedankenkontrolle wie scheinbar möglich gemacht hatten, die in Wahrheit hingegen belegten, es dennoch nichts nutzt und die Diktatur hintenraus auf Dauer nicht funktioniert. Was eben trotzdem nicht heisst, der "andere" Gedanke als der spezifisch erlaubte einen nicht dennoch das Leben kosten kann wenn man innerhalb des Standpunktes zu unvorsichtig agiert. Dafür spielt es übrigens keine Rolle, ob man den einzelnen Gedanken tatsächlich 'gedacht' hat, oder es der Tyrann ist, der nur in dem sicheren Glauben lebt, er könne lesen was sein Untertan denkt. Er kommt zu dem Schluß, punkt um, und weil er so ist wie er ist, diktiert es den Rest.

Redet man von der Tyrannei ist einzig wichtig, die Gefahr darin liegt man mit ihr nicht einverstanden ist und ihr, bzw dem Tyrannen die Gefolgschaft versagt. Welcher Philosophie man konkret anhängt spielt dann absolut gar keine Rolle, daß es eine überhaupt eine echte Philosophie ist trifft wohl viel eher als das "verwerfliche" zu. Diktaturen bezwecken stets die Gleichschaltung von allem, von jedem, mit der Ausnahme einer gleicher als andere ist - wie man so sagt - und nur er bestimmt darüber was legaler Gedanke innerhalb seines Systems. Geht man einen Schritt weiter liegt auf der Hand, in einem solchen System jede Ansicht gefährlich ist, weil die Deckungsgleichheit mit den Meinungen des Diktators niemals hundert Prozent beträgt, was wiederum aufdeckt weshalb Diktatur zum Scheitern verurteilt ist. Und selbst wenn, hypothetisch einmal angenommen, es wenigstens einen gäbe der die Ansicht des ihn tyrannisierenden vollständig teilt, ist immer noch nicht garantiert er damit ausser Gefahr sei. Erstens könnte es sein, der Diktator ihm nicht glaubt, zweitens ist gerade die totale Unterwerfung es, welche die grösste Gefahr für Leib und Leben darstellt. Opportunismus hat eben so noch selten geholfen und würde in dem Szenario vermutlich nur das Leben kosten.

Dem Diktator zu widersprechen ist daraus ableitbar die bessere Variante und sicherere Methode die eigene Haut zu retten. Die Anzahl der Mitstreiter dürfte grösser sein, als man fände, so sich dafür zu entscheiden zu unterwerfen, und wenn auch bei weitem noch nicht ungefährlich, das gefährlichste an politischen Standpunkten ist nach wie vor sie überhaupt nicht zu vertreten, nur so hat man in Zeiten von Spannung eine Chance aus der Gefahr herauszukommen, die Spannung aufzulösen und wieder in ruhigere Fahrwasser zu steuern. Dies mag nicht sofort einleuchten, viele Menschen entscheiden sich oftmals stattdessen für die Untertänigkeit, dafür sich dem Diktat zu unterwerfen, die Diktatur hinzunehmen, selbst wenn es sie keineswegs in Sicherheit wiegt. Übrigens hilft es gleichfalls nichts, Diktaturen in der Form zu ächten, man keinen Dialog mit ihnen betreibt. Man kommt schwer daran vorbei sich mit ihnen auseinanderzusetzen, so sehr es einem widerstrebt oder wie unsinnig erscheinen mag. Abbruch von Beziehungen politischer Natur bedeuten in aller Regel angewandt, man befürchtete dies schadete der Diplomatie, dahingestellt wie sehr keine vorhanden ist. Prinzipiell gleichgesetzt ist beides noch lange nicht, dies kommt stets darauf an inwieweit der Angriff der Aggression folgt und nur wenn jene gegeben, ist Gefahr vorhanden und weil man nicht abrückt von Sichtweise im Stand der eigenen Meinung. Gefährlich ist keineswegs die Äusserung eigener Ansichten, nicht mal ihre Vertretung in aller Schärfe. Problematisch wird es erst ab dem Punkt, an dem Leute danach trachten die Ansicht als solche zu tilgen nachdem sie ihr gar nicht erst folgen könnten, gedanklich nicht, mental genau so wenig und ansonsten keinen Deut.

Ansichten, Meinungen, Standpunkte oder wie auch immer man es nennt, sind niemals gefährlich. Gefährlich sind ausschliesslich Charaktere die derlei nicht besitzen und so man nicht weiss wie man sich gegen diese verteidigt. Die Meinung als solche zu verteidigen sollte man möglichst nicht in Erwägung ziehen wollen, dies wäre Frevel und streng besehen Feigheit. Ganz und gar ausschliessen sollte man es. Was nämlich tatsächlich als gefährliche Ansichten zu bezeichnen bliebe sind allenfalls solche, hinter denen Unterdrückung steht. Sie nicht rechzeitig zu bekämpfen ist das was uns aller bekannten Gefahr aussetzt. Sie zu unterschätzen, keine Vorkehrungen dagegen zu treffen, sie hinzunehmen, all das ist gefährlich. Tyrannen freien Lauf zu lassen ist menschlichen Gesellschaften noch niemals bekömmlich gewesen.

Es sind ergo die sogenannten Ansichten von Tyrannen, die der Diktaturen, der Autokraten und geistig armen die uns bekanntlich ja auch tatsächlich umbringen wollen.

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polit, kultur, skandalös, dat Feuilleton. Halbzeitstand: Wort zu Null.

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